Recht Lustig - Das wusste ich ja gar nicht!

By: Azize Ekinci & Fatih Çevikkollu
  • Summary

  • In „Recht lustig“ ordnet eine Juristin im Gespräch mit einem Kabarettisten alltägliche Erlebnisse juristisch ein. Und dabei besitzt Rechtsanwältin Azize Ekinci die äußerst seltene Eigenschaft, trockenes Juristendeutsch verständlich zu übersetzen. Fatih Cevikkollu, der Kabarettist, ist neugierig und erzählfreudig. Zusammen betrachten sie, wie es etwa um die Gültigkeit von Gutscheinen steht oder was es mit dem Onlineshopping auf sich hat. Muss in einem Podcast, auf dem „lustig“ steht, eigentlich auch lustig drin sein? Und wenn nicht, kann das vor Gericht?
    Azize Ekinci & Fatih Çevikkollu
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Episodes
  • Endlich erlaubt: Bekifft Autofahren
    Sep 23 2024

    In einer Stadt, in der die Menschen seit Jahren von der Legalisierung von Cannabis träumen, wird das neue Gesetz endlich verkündet. Doch es kommt mit einer unerwarteten Wendung: Kiffen und Autofahren ist nun erlaubt – aber nur unter einer Bedingung: Es gibt ein offizielles "High-Limit", ähnlich wie bei Alkohol. Nur wer unter einem bestimmten THC-Wert im Blut bleibt, darf ans Steuer. Die Idee klingt in der Theorie gut, aber die Praxis erweist sich als... naja, sagen wir mal, interessant.

    Unser Protagonist, Jens, ist ein entspannter Typ, der sich freut, dass er jetzt nach einem Joint ohne Sorgen in seinen alten Volvo steigen kann. Aber das neue Gesetz macht ihn auch neugierig. Er beschließt, das Limit einmal auszutesten. „Wie viel ist zu viel?“, fragt er sich, während er sich auf dem Sofa mit einem Joint zurücklehnt.

    Nachdem Jens sich beruhigt hat, schnappt er sich seinen Autoschlüssel und fährt zur neuen High-Control-Station, die kürzlich auf dem Parkplatz seines Lieblings-Supermarkts aufgebaut wurde. Diese Station ist wie ein Drive-Thru, nur dass man statt eines Burgers einen Drogentest bekommt. Vor der Station steht eine riesige Leuchttafel: "THC-Wert unter 5? Fahrt frei! Drüber? Ab auf den Beifahrersitz!"

    Jens fährt vor, und ein Beamter mit einer riesigen Sonnenbrille und einem entspannten Grinsen tritt an sein Fenster. „Hi, Jens! Wie läuft’s? Bist du bereit für den Test?“ fragt der Beamte, während er ein Testgerät hervorholt, das aussieht wie eine Mischung aus einem Alkoholtester und einem Vaporizer.

    Jens atmet tief ein und pustet. Das Gerät piept und zeigt: 4,8! Jens atmet erleichtert auf. „Knapp, aber noch im grünen Bereich“, sagt der Beamte und zwinkert ihm zu. „Viel Spaß beim Fahren, aber denk dran: Kein zweiter Joint unterwegs, sonst landest du im ‚Chill-Modus‘!“

    Jens fährt los, spürt die Freiheit und das leichte Kribbeln der Wirkung. Die Straßen scheinen irgendwie glatter, die Ampeln wechseln sanfter und sogar die anderen Autofahrer scheinen etwas freundlicher. Alles läuft super – bis er an die nächste Ampel kommt. Dort steht Klaus, sein bester Kumpel, in seinem alten VW Bus, und winkt ihm zu. „Hey Jens! Wie läuft’s? Hab auch grad getestet. 5,1 – jetzt bin ich der Beifahrer meines eigenen Busses!“

    Die beiden lachen, und Jens denkt sich: „Zum Glück hab ich noch gepasst.“ Doch als er weiterfährt, fühlt er, wie der Effekt langsam intensiver wird. Die nächste Kurve fühlt sich an wie eine Achterbahn, und die Straßenschilder scheinen zu ihm zu sprechen. „Hmm, vielleicht war der Wert doch schon grenzwertig“, murmelt er.

    An der nächsten Kreuzung entscheidet Jens, lieber einen Gang runterzuschalten – im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Er stellt den Volvo auf einem Parkplatz ab und setzt sich auf die Motorhaube, um die vorbeifahrenden Autos zu beobachten. „Das ist sicherer“, denkt er, während er darüber nachdenkt, wie er in Zukunft besser plant.

    Ein paar Minuten später rollt ein Polizeiauto vorbei, und der Beamte von der High-Control-Station lehnt sich aus dem Fenster: „Hey Jens, besser so! Siehst du, der erste Schritt zur Einsicht ist immer der schwerste.“

    Jens lacht und nickt. Das nächste Mal wird er es beim Test vielleicht etwas konservativer angehen. Schließlich will er nicht riskieren, die lustige Grenze zu überschreiten und statt zu fahren, die Straße zu einer psychedelischen Kunstgalerie zu machen. Manchmal ist es besser, einfach auf dem sicheren Boden zu bleiben – im wörtlichen und übertragenen Sinne!

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    16 mins
  • AMK! Aufmerksamkeitsmissbrauchklausel
    Sep 16 2024

    Drei Männer sitzen in einem kleinen Studio, das sie sich nach viel zu vielen Stunden YouTube-Tutorials selbst zusammengebastelt haben. Sie sind die beiden Moderatoren eines Podcasts und ihr Gast, der sich "Drei Dumme, keine Ahnung" nennt. Ihr Konzept? Sie machen Witze über alles und jeden – ohne Filter, ohne Rücksicht und vor allem ohne Niveau. Doch in letzter Zeit haben sie eine bestimmte Richtung eingeschlagen: Witze über Menschen mit Behinderung. Was als "Grenzen austesten" begann, entwickelte sich zu einem veritablen Klickmagneten. Ihr Humor ist etwa so fein wie ein Vorschlaghammer, aber die Downloadzahlen explodieren.

    "Hey, wir haben die Aufmerksamkeit! Witz Nummer 478 über Blindenwitze und Rollstühle hat die meisten Likes!" ruft einer der drei stolz, als wäre er gerade zum Nobelpreisträger ernannt worden.

    Doch dann kommt es: eine Flut von Empörungskommentaren, Tweets und Artikel über ihren Podcast. Empörung. Stille. Und dann... noch mehr Aufmerksamkeit. Die drei lachen, es scheint wie ein seltsamer Kreislauf der Empörung zu funktionieren: Je mehr Menschen sie kritisieren, desto bekannter werden sie. Und in ihrem Köpfchen formt sich eine scheinbar geniale Erkenntnis: "Kritik = Promo."

    Eines Tages jedoch bekommen sie Post vom Anwalt eines großen Behindertenverbands. Darin steht: „Wir überlegen ernsthaft, ob wir euch wegen *Aufmerksamkeitsmissbrauchs* verklagen.“ Die drei schauen sich verwirrt an. "Was zum Henker ist Aufmerksamkeitsmissbrauch?" fragt der eine, der Intelligenzbolzen der Runde.

    Tja, und hier beginnt die Frage, die ihnen nun die Podcast-Abonnenten und die wütenden Social-Media-User stellen: Kann man *Aufmerksamkeitsmissbrauch* gesetzlich unter Strafe stellen?

    "Aufmerksamkeitsmissbrauch", erklärt der Anwalt später, sei das bewusste Ausnutzen von Empörung und gesellschaftlichen Tabus, um Aufmerksamkeit zu generieren. „Ihr seid wie diese Leute, die in einem überfüllten Kino 'Feuer!' rufen, nur um zu sehen, wie alle panisch rausstürmen. Und dann ruft ihr: 'War nur ein Witz, aber guckt mal, wie viele sich umgedreht haben!'“.

    Die drei schütteln den Kopf. „Aber das ist doch alles nur Humor, oder? Man muss doch über alles lachen dürfen!“

    „Ja“, sagt der Anwalt trocken, „aber wenn man ständig auf den Knopf der Empörung drückt, nur um Aufmerksamkeit zu erregen, und dabei Menschen mit Behinderung oder andere Minderheiten instrumentalisiert, dann ist das kein Witz mehr. Das ist strategischer Aufmerksamkeitsmissbrauch.“

    Der eine kratzt sich am Kopf und murmelt: „Wenn die uns verklagen, werden wir dann noch berühmter?“

    Am Ende sitzen sie da, starren in ihre Mikrofone und fragen sich: **Kann man Aufmerksamkeitsmissbrauch gesetzlich bestrafen?** Und während sie in ihrem nächsten Podcast wild über das Thema spekulieren, schrauben sie bereits die nächste Provokation zusammen. Die Downloads steigen weiter, und irgendwo da draußen, in einem Rechtsanwaltsbüro, wird fieberhaft an einem neuen Gesetzesentwurf gearbeitet.


    Das letzte Wort hat natürlich der Produzent des Podcasts: „Leute, egal wie's läuft – wir gehen viral!

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    18 mins
  • Handgepäck: Eine Aufgabe
    Sep 9 2024
    Stell dir vor, du stehst am Flughafen, dein treues Handgepäck in der einen Hand, die Boardingkarte in der anderen. Du hast sorgfältig gepackt: die Zahnbürste direkt griffbereit, die Snacks für den Flug strategisch positioniert, und natürlich das Buch, das du schon seit Ewigkeiten lesen wolltest – alles perfekt organisiert. Doch dann kommt der Moment, den alle Vielflieger fürchten: „Es tut uns leid, der Flug ist überbucht. Wir müssen Ihr Handgepäck als Aufgabegepäck einchecken.“ Plötzlich verwandelt sich dein Koffer von einem handlichen, treuen Begleiter in einen mysteriösen, schwarzen Kasten, der ins dunkle, unheimliche Reich der Gepäckabfertigung verschwindet. „Adieu, Zahnbürste! Lebe wohl, Snacks!“ denkst du, während dein kleiner Koffer auf dem Förderband verschwindet wie ein Held in einem schlechten Actionfilm. Jetzt musst du den Flug ohne die Rettungsleine deiner Snacks und ohne die sanfte Sicherheit deines Handgepäcks überstehen. Doch die wahren Herausforderungen beginnen erst nach der Landung. Während alle anderen Passagiere seelenruhig zum Ausgang spazieren, stehst du am Gepäckband und hoffst, dass dein Koffer es zurück aus der Schattenwelt geschafft hat. Die Spannung steigt, als du siehst, wie die Koffer der anderen vorbeiziehen – da ist der pinke Rollkoffer, der aussah wie ein Barbietraum, da der alte, zerschlissene Rucksack, der offenbar schon den halben Globus gesehen hat, und dann… endlich! Dein Koffer! Du reißt ihn vom Band und denkst: „Wir haben es geschafft, Kumpel!“ Doch als du den Koffer öffnest, entdeckst du, dass er plötzlich nicht mehr derselbe ist. Irgendwie sind deine Sachen völlig durcheinander geraten, die Zahnbürste steckt in den Socken, die Snacks sind zerbröselt und das Buch sieht aus, als hätte es eine wilde Safari hinter sich. Dein treues Handgepäck hat das Abenteuer überlebt, aber es wird wohl noch eine Weile brauchen, bis es sich von der Tortur des Aufgabegepäcks erholt hat. Also, das nächste Mal, wenn du hörst „Wir bitten Sie, Ihr Handgepäck aufzugeben“, sei gewarnt: Dein Koffer wird vielleicht als Handgepäck eingecheckt, aber er kommt als etwas ganz anderes zurück – als ein reisender Abenteurer mit Geschichten zu erzählen!
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    16 mins

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